Grundschüler stellen ihren Stadtteil vor und erzählen, was sie an ihrem Wohngebiet toll finden – und was hier fehlt.
Die meisten Bewohner des Stadtteils im Norden schwören auf ihr ruhiges, gut erschlossenes Viertel. Doch wie sehen eigentlich Kinderaugen den Kannenstieg? Die Volksstimme machte den Test mit Schülern der Klasse 4b aus der Grundschule „Am Kannenstieg“.
Die Volksstimme stellte in dieser Woche den Unterricht der Viertklässler ein bisschen auf den Kopf. Statt neuer Lerneinheiten lud die Stadtteilredaktion die Kinder vom Kannenstieg aus der Klasse 4b ein, ihren Stadtteil einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und darüber zu diskutieren. Zwischen Meckereien, großem Wunschkonzert und schonungsloser Analyse gaben die Mädchen und Jungen ihr interessantes Urteil ab.
Zunächst gab es eine „volle Kanne“ Lob: „Es gibt hier einen tollen Kinder- und Jugendtreff im Bürgerhaus, in dem wir nachmittags mit anderen Tischtennis oder Billard spielen können.
Auch ein Internetcafé gibt es dort für uns“, erzählt Celine Metzner. „Recht viel Grün und gute Einkaufsmöglichkeiten“, vermerkt Jonathan Imo Wronski auf der „Habenseite“ des Stadtteils. Und dass der Spielplatz an der Schule gerade ein neues Spielgerät erhält, finden Jaime Dorau und seine Klassenkameraden auch prima.
Außerdem freuen sie sich, dass die Schule für 3,4 Millionen Euro ab Mai saniert werden soll, auch wenn sie selbst das neue Gebäude nicht mehr nutzen können. Vielleicht kommen sie aber als Besucher zurück. Schulleiterin Cornelia Schade schwärmt jedenfalls schon mächtig von dem geplanten Kinder- und Bildungszentrum.
„Wir haben künftig hier Grundschule, Hort, Kinderfilmstudio, Verkehrssicherheitszentrum, Planetarium und Sternwarte unter einem Dach! Ein neuer Verein möchte das Astronomische Zentrum der Öffentlichkeit mit Veranstaltungen zugänglich machen.“ Zu kritisieren gibt es trotzdem einiges. „Schade ist, dass wir den Sportplatz nicht nutzen dürfen, weil da nur der Sportverein drauf darf. Wenn wir woanders Fußball spielen oder skaten, meckern die Leute“, sagt Viertklässler Florian Herold. Jaime Dorau, der eine Sekundarschule besuchen möchte, sagt: „Leider gibt es ja keine Sekundarschule mehr hier im Kannenstieg.“
Ärgerlich findet Jessica Hintze außerdem „die vielen Hundehaufen auf den Gehwegen“. Aber: „Der leuchtende Lindwurm auf der Ringbrücke gefällt mir!“
Der Artikel „Volle Kanne Kannenstieg: Wie Kinder ihr Viertel sehen – der Volksstimme-Test“ von Robert Richter ist am 8. März 2012 in der Volksstimme erschienen.